Kindertageseinrichtungen und die Kindertagespflege sind Orte, an denen das Kind sich sicher fühlt, sich entfalten kann und als eigenständige Persönlichkeit anerkannt wird. Es benötigt verlässliche Beziehungen und Schutzräume, in denen seine körperliche und seelische Unversehrtheit gewahrt bleibt. Gleichzeitig ist es wichtig, dass es erlebt, mit seinen Gefühlen, Bedürfnissen und Wünschen ernst genommen zu werden und es an Entscheidungen beteiligt sind, die seinen Alltag betreffen. 

Damit das Kind Selbstwirksamkeit erfährt und seine Mitbestimmungsrechte entwickeln und wahrnehmen kann, braucht es feinfühlige, kompetente Fachkräfte mit einer hohen Reflexionsfähigkeit. Diese wiederum verlassen sich auf ein Team mit klaren Strukturen, eindeutige Absprachen mit dem Träger und ihren kontinuierlichen Austausch mit den Eltern, um fachlich professionell agieren können. Echte und kontinuierliche Partizipation des Kindes im alltäglichen Kita-Geschehen, interessierte Dialoge und ein wertschätzender Umgang mit jedem Kind sind Schlüsselelemente für den Kinderschutz. Kinderschutz, Kinderrechte und Partizipation sind untrennbar miteinander verbunden, können pädagogische Fachkräfte aber im Alltag durchaus herausfordern, etwa beim Umgang mit Unsicherheiten, Verdachtsmomenten, Grenzverletzungen, Kindeswohlgefährdungen oder strukturellen Fragen. 

Ein wertschätzender Umgang, eine offene Haltung sowie das gemeinsame Entwickeln einer Kultur des Hinsehens und Ansprechens sind wesentliche Elemente für die Prävention, den Schutz vor Gefährdungen und das professionelle Handeln. Grundlegend wichtig für den professionellen Umgang ist v.a. bei der Intervention und der Meldung an die zuständigen Stellen die Unterscheidung, ob es sich bei einem Verdachtsfall im Rahmen des familiären oder privaten Umfelds nach § 8a SGB VIII handelt oder im Rahmen des Kita-Alltags nach § 45 SGB VIII. Hier finden Sie praxisnahe Materialien und fachliche Impulse, die Sie dabei unterstützen, den Kinderschutz aktiv umzusetzen und das Kindeswohl nachhaltig zu wahren – mit besonderem Fokus auf eine partizipationsfördernde, grenzachtende und wertschätzende Haltung in Ihrer pädagogischen Praxis.

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